1997, die IT der Fachhoch­schule Potsdam stellt den ersten Webauf­tritt online. Die Fachhoch­schule wächst und gedeiht, mehr Studie­rende, mehr Platz. Damit geht einher: mehr Inhalte, mehr Beiträge, mehr Personen und ein chaoti­sches System aus hunderten Unter­seiten. Bewerber:innen, Profs, Studis, Forscher:innen – alle wollen verstanden werden. Dabei wird das große Ganze aus den Augen verloren. 22 Jahre später nehmen sich 14 Studie­rende in einem UX-Seminar vor, Ordnung in das Chaos zu bringen. Ein Website-Redesign.

Der Start des Kurses, die Analyse der bestehenden Website und der Zielgruppen, findet gemeinsam im ganzen Kurs statt. Im Laufe des Kurses trennen sich die Gruppen und fertigen, mithilfe der gemeinsam gesam­melten Erkennt­nisse, vier verschiedene Konzept- und Gestal­tungs­ent­würfe an. Dabei arbeiten wir regel­mäßig in Workshops zusammen und geben regel­mä­ßiges, gegen­sei­tiges Feedback.

Analyse & Zielgruppen

Einer der ersten Schritte in der Analyse war ein Aufschlüsseln der jetzigen Infor­ma­ti­ons­struktur der Haupt­na­vi­gation. Um einen Vergleich zu anderen Insti­tuten zu haben, wurde zudem eine Konkur­renz­analyse angefertigt und die Webseiten vergleichbare Hochschulen analy­siert. Gleich­zeitig wurden während der Eignungs­prüfung am Fachbe­reich Design eine Vielzahl an Prüflingen auf dem Campus nach ihrer Erfahrung mit der Hochschul­seite befragt.

Zwei Zielgruppen wurden definiert: Interne und Externe. Interne sind Hochschul­an­ge­hörige, die sich auskennen und wissen, wonach sie suchen. Externe hingegen möchten einen Eindruck über die Hochschule erhalten; ihnen ist mit einer schnellen Suche nicht geholfen, denn sie wissen gar nicht, wonach sie suchen.

Infor­ma­tionar­chi­tektur

Die aktuelle FH-Webseite versucht, die Inhalte in sechs Oberka­te­gorien – oder Aktionen – zu unter­teilen: Infor­mieren, Studieren, Lehren, Weiter­bilden, Forschen und Koope­rieren. Diese Oberka­te­gorien sind nochmal in bis zu vier weitere Unter­ebenen unter­teilt. Kniff­liger wird es auch noch, wenn der gewünschte Inhalt nicht einer Oberka­te­gorie eindeutig zuzuordnen ist, sich Seiten auf mehreren Oberka­te­gorien finden oder Inhalte sogar doppeln.

Für die Infor­ma­ti­ons­ar­chi­tektur wurden alle Oberseiten neu sortiert. Wir definierten vier neue Haupt­ka­te­gorien: Studium, Forschung, Lehre und Hochschule. Alle Seiten befinden sich unter diesen Kategorien; es gibt keine weiteren Ebenen. Statt­dessen werden sie im Menü unter Themen gruppiert – dadurch entsteht keine unüber­sicht­liche und tiefe Struktur. Mit einem Klick auf die Haupt­ka­te­gorie hat man gleich alle Unter­seiten auf einen Blick, sodass alle Inhalte einer Kategorie schnell erfassbar sind.

Daten­typen & Filter

Wir haben zehn Daten­typen definiert: Nachrichten, Veran­stal­tungen, Personen, Projekte, Downloads, Stellen- und Praktika, Studi­en­gänge, Kurse, Werkstätten und Labore sowie Räume. Jeder Datentyp hat eine eigene Übersichts­seite. Sobald Nutzer:innen diese Übersichten aufrufen, sehen sie zuerst alle Daten, die es gibt. Die angezeigten Daten können dann mit Filtern reduziert oder sortiert werden.

Style­guide

Bei der Farbwahl setzten wir uns das Ziel, nah am Corporate Design der FH Potsdam zu bleiben. Dieses sieht jegliche Arten von Blau vor; um eine bessere Farbhar­monie mit den auf der Website einge­setzten Bildern zu erschaffen, verwen­deten wir als Farbin­spi­ration die Umgebungs­farben des Haupt­ge­bäudes. Dazu zählen vor allem die Blau- bzw. Blau-grün-Töne, welche durch die Refle­xionen im Glas hervor­ge­rufen werden. Als Schrift verwenden wir die Hauschrift der Fachhoch­schule, die FHP Sun von LucasFonts.